Deutsche Meisterschaften Berlin 2010

Bronze deutlich verpasst

Schwimmen: Lemberger Lotze enttäuscht bei deutscher Meisterschaft in Staffel

BERLIN. Durchwachsen ist die Zwischenbilanz des Lembergers Sebastian Lotze nach den ersten zwei Tagen bei den deutschen Schwimmmeisterschaften in Berlin. Nein, die Staffel der SSG Saar konnte diesmal nicht beim Kampf um die Medaillen mithalten: Mit 7:38,34 Minuten reichte es nur zu Platz vier hinter der SG Frankfurt, dem SC Wiesbaden und der SG Bayer. Lotze, dritter Schwimmer der SSG-Staffel, blieb hinter seinen Möglichkeiten zurück.

DMS-berlin2010Saar-Landestrainer Ralf Steffen machte eine gewisse Verkrampfung bei ihm aus. Schließlich war ein Medaillenrang nach Bronze 2009 erklärtes Ziel, fast Pflicht. Die beiden ersten Schwimmer, Till Pallmann und Lucien Haßdenteufel, legten gut vor und konnten die SSG im Kampf um Bronze im Rennen halten. Doch als Lotze schwamm, fiel das Team zurück – was aber nicht allein an ihm lag: Denn für die SG Frankfurt ging nun der starke polnische Nationalschwimmer Lukasz Wojt ins Wasser.

Coach Steffen räumte aber ein, dass Lotze und Schlussschwimmer Andreas Waschburger nicht die Erwartungen erfüllt hätten. Am Ende fehlten fast sechs Sekunden auf Frankfurt. Im gestrigen Vorlauf über 100 Meter Freistil legte Lotze dann seine Nervosität ab. Die 52,86 Sekunden im Vorlauf über 100 Meter Freistil reichten zwar nur zu Rang 32 (von 37) der offenen Wertung, doch war er eine halbe Sekunde schneller als die Saison über.

Stephanie Prost vom SV Blau-Weiß Pirmasens, die sich erstmals für eine deutsche Meisterschaft qualifiziert hatte, zeigte eine prima Leistung für ihre Verhältnisse. Die 100 Meter Schmetterling absolvierte sie in 1:07,0 Minuten – exakt die DM-Norm. In der offenen Wertung belegte sie Rang 49 von 55.lhr erster Blick nach dem Anschlagen galt der Anzeigetafel. Recht grimmig blickte sie plötzlich drein, denn sie glaubte, ihre kürzlich aufgestellte Bestzeit von 1:06,95 deutlich verpasst zu haben. Doch Irrtum: Eine andere Schwimmerin des Laufs war sehr viel langsamer gewesen. ,,lch hatte Angst, dass ich es wegen der Aufregung überhaupt nicht packe“, meinte sie später. Dabei hatte sie sogar den besten Start hingelegt. Wenn man ihre Zwischenzeit nach 50 Metern (30,09 Sekunden) zugrunde legt, hätte sie auch über die kurze Distanz starten können, denn die DM-Norm liegt bei 30,3 Sekunden. Leider hatte Prost jedoch vor der Meisterschaft keine Gelegenheit gehabt, einen Qualifikationsstart zu absolvieren. ,,Das hat mich schon ein bisschen geärgert“, so die 18-Jährige.

Ihr Trainer Heiner Held glaubt, dass sein Schützling noch viel mehr erreichen würde, wenn sie vor so einem Wettkampf ,,mal durchtrainieren“ könnte. Held: ,,Wenn sie jetzt der Ehrgeiz packt, kann sie vielleicht nächstes Jahr zuschlagen.“

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